Fahrsicherheitstraining für Maschinisten

08.07.2025
Feuerwehr Kreisbrandinspektion Lehrgang
Bremsverhalten, enge Kurvenfahrten, Slalom und Ausweichübungen - Maschinisten trainieren sicheres Handling der Einsatzfahrzeuge

Sichere Einsatzfahrten sind das A und O für eine erfolgreiche und unfallfreie Alarmfahrt. Gerade bei Blaulichtfahrten unter Zeitdruck und oft widrigen Bedingungen ist es entscheidend, dass unsere Maschinisten ihr Fahrzeug souverän beherrschen. Aus diesem Grund hat die Kreisbrandinspektion Berchtesgadener Land in diesem Frühjahr zwei praxisorientierte Fahrsicherheitstrainings organisiert – speziell auf die unterschiedlichen Fahrzeugtypen in unseren Feuerwehren abgestimmt. Die Ausbildung wurde dabei von der Kreisverkehrswacht durchgeführt.

Das erste Training fand auf dem Verkehrsübungsplatz in Straßwalchen statt und richtete sich an die Fahrer von Einsatzleitfahrzeugen und Mehrzweckfahrzeugen (MZF). Diese Fahrzeuge sind zwar relativ leicht, bringen aber durch ihre Motorisierung und Wendigkeit eine besondere Dynamik mit sich. Nach einer kurzen theoretischen Einführung, in der Themen wie Fahrphysik, Sonder- und Wegerechte sowie das Verhalten in Gefahrensituationen besprochen wurden, ging es für die insgesamt 14 Teilnehmer mit sieben Fahrzeugen direkt in die Praxis. Auf dem Übungsplatz standen Notbremsungen, Slalomfahrten, Ausweichmanöver und das sichere Kurvenfahren auf dem Programm. Ziel war es, die Fahrpraxis zu festigen und ein sicheres Gefühl für das eigene Fahrzeug zu entwickeln – eine unverzichtbare Grundlage für jede Einsatzfahrt.

Das zweite Training richtete sich an die Maschinisten unserer großen Löschfahrzeuge und wurde auf dem Festplatz in Bad Reichenhall durchgeführt. Diese Fahrzeuge stellen aufgrund ihres hohen Gewichts und ihrer Größe eine besondere Herausforderung dar, insbesondere bei Bremsvorgängen und engen Fahrmanövern. Der Kurs begann jeweils mit einer etwa einstündigen Theorieeinheit. Hier wurden neben rechtlichen Grundlagen auch die spezifischen Aufgaben und Verantwortlichkeiten des Fahrers während einer Einsatzfahrt behandelt.

Im anschließenden Praxisteil, der rund drei Stunden dauerte, lag der Fokus auf dem sicheren Handling der großen Fahrzeuge. Besonders das Bremsverhalten bei voller Beladung, enge Kurvenfahrten, Slalom und Ausweichübungen wurden intensiv trainiert. Insgesamt nahmen an den vier durchgeführten Kursen 32 Maschinisten mit 16 Fahrzeugen teil. Gerade das Thema Bremswege bei schweren Löschfahrzeugen sorgte für so manches Aha-Erlebnis – eine wertvolle Erfahrung, die im Einsatzfall entscheidend sein kann.

Die Rückmeldungen der Teilnehmer waren durchweg positiv. Viele meinten, dass die Mischung aus Theorie und Praxis genau richtig war – nicht zu trocken, aber auch nicht oberflächlich. Außerdem war’s eine gute Gelegenheit, sich mit Kameraden aus anderen Wehren auszutauschen und mal wieder über den Tellerrand hinauszuschauen.

Für die Kreisbrandinspektion waren die Trainings ein Erfolg: Beide haben gezeigt, wie wichtig es ist, die Maschinisten regelmäßig auf den neuesten Stand zu bringen. Das kommt letztlich nicht nur eurer eigenen Sicherheit zugute, sondern auch der Mannschaft und allen anderen Verkehrsteilnehmern. Denn eins ist klar: Wer sicher fährt, bringt alle gesund und heil zum Einsatz – und wieder zurück ins Gerätehaus.

Ein herzlicher Dank geht an alle Ausbilder, Helfer und Teilnehmer für ihr Engagement und die professionelle Zusammenarbeit. Ein besonderer Dank gilt außerdem dem Landesfeuerwehrverband Bayern (LFV Bayern) und der Kommunalen Unfallversicherung Bayern (KUVB) für die finanzielle Unterstützung, die diese wichtigen Trainings ermöglicht hat. Wir freuen uns schon jetzt auf die nächste Runde Fahrsicherheitstrainings – denn Übung macht den Meister!