Feierliche Amtsübergabe der Kreisbrandinspektion
Zwölf Jahre, fünf Katastrophenfälle, dazu zahllose Einsätze und viele Entwicklungen im heimischen Feuerwehrwesen – das ist nur ein Teil dessen, worauf Josef Kaltner in seiner Zeit als Kreisbrandrat im Berchtesgadener Land zurückblicken kann. Am Mittwochabend hat er das Amt an seinen Nachfolger Michael Brandl übergeben. Bei der feierlichen Amtsübergabe im Lokschuppen Freilassing wurde die neue Kreisbrandinspektion für das Berchtesgadener Land offiziell bestellt. Landrat Bernhard Kern und der neue Kreisbrandrat Michael Brandl nutzen den Abend außerdem, um mehrere bedeutende Ehrungen zu überreichen
„Die Zusammenarbeit mit der Kreisbrandinspektion ist seit jeher von großer Professionalität, Verlässlichkeit und gegenseitigem Vertrauen geprägt. Gerade im Berchtesgadener Land, mit seiner besonderen Topographie und den damit verbundenen Herausforderungen, kommt den Feuerwehren und der Kreisbrandinspektion eine herausragende Bedeutung zu. Das Engagement, die Kompetenz und die schnelle Reaktionsfähigkeit aller Beteiligten sind für die Sicherheit unserer Bürgerinnen und Bürger unverzichtbar“, hob Landrat Kern zu Beginn des Abends die Bedeutung der Feuerwehren für den Landkreis hervor.
Ihren enormen Wert für die Gesellschaft bekräftigte auch Bürgermeister Markus Hiebl: „Auch ich möchte an dieser Stelle danke sagen, für die vielen Stunden, in denen Sie sich für die Sicherheit der Menschen einsetzen. Denn es bleibt hier nicht bei den reinen Einsatzzeiten, in denen die Feuerwehrler aktiv sind. Es wird geübt, geprobt und weitergebildet, um bestmöglich für den Ernstfall gerüstet zu sein.“
Wie vielfältig die ehrenamtlichen Aufgaben in der Kreisbrandinspektion und insbesondere des Kreisbrandrats sind, wurde in der Rede des scheidenden Kreisbrandrats Josef Kaltner deutlich. Als Kreisbrandrat und Örtlicher Einsatzleiter sowie damit einhergehend als Verbandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands und der Brandschutzdienststelle im Landkreis war er seit 2013 nicht nur in mehreren Katastrophenfällen im Einsatz. Während seiner Amtszeit wurden zwölf Feuerwehrbedarfspläne aufgestellt, die Abschnittsführungsstellen geschaffen, der Digitalfunk im Landkreis eingeführt und vieles mehr. Kaltner blickte aber nicht nur auf vergangene Ereignisse zurück, sondern zeigte auch seinen Stolz auf die heimische Feuerwehr: „Wir sind einer der schlanksten aber auch einer der schlagkräftigsten Landkreise.“ Das habe beispielsweise das vergangene Jahr gezeigt, als in nur drei Stunden der Kontingenteinsatz nach dem Unwetter in Pfaffenhofen vorbereitet werden konnte. „Es war mir eine Ehre, zwölf Jahre der Kreisbrandrat für den schönsten Landkreis in Bayern gewesen zu sein.“
„Sepp Kaltner hat das Feuerwehrwesen im Landkreis stetig und vor allem nachhaltig weiterentwickelt“, bekräftigte Michael Brandl in seiner Antrittsrede an diesem Abend. Die neue Kreisbrandinspektion könne auf ein solides Fundament aufbauen und sich zuversichtlich den kommenden Herausforderungen stellen. Dass es davon einige gibt, ließ der neue Kreisbrandrat, der auch zum Örtlichen Einsatzleiter benannt wurde, nicht unerwähnt: Der demografische Wandel, Digitalisierung oder Folgen des Klimawandels fordern auch die heimischen Feuerwehren. Er stellte aber klar: „Wir sind vorbereitet. Unsere Feuerwehren sind stark, breit aufgestellt und vor allem eines: flexibel.“
Brandl nutzte die Gelegenheit auch, um nicht nur allen Feuerwehrdienstleistenden zu danken, sondern auch den Behörden und Hilfsorganisationen, den Familien und allen, die die Arbeit des ehrenamtlich geprägten Feuerwehrwesens im Landkreis unterstützen: „Feuerwehr ist Teamarbeit. Machen wir es wie bisher, ziehen wir an einem Strang.“
Die neue Kreisbrandinspektion
Teamarbeit, das bedeutet auch die Unterstützung des Kreisbrandrats in der Kreisbrandinspektion. Daher konnte Brandl gemeinsam mit Landrat Kern im Anschluss die Mitglieder der neuen Kreisbrandinspektion bestellen.
Kreisbrandinspektoren
- Stefan Ufertinger bleibt Kreisbrandinspektor für Ainring, Freilassing, Laufen, Saaldorf-Surheim und Teisendorf. Er wurde auch zum ständigen Vertreter des Kreisbrandrats bestimmt und wird den Fachbereich Katastrophenschutz betreuen.
- Rainer Holzner wird Kreisbrandinspektor für Anger, Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain Piding und Schneizlreuth. Im fachlichen Bereich wird er sich weiterhin um die Ausbildung der Maschinisten kümmern.
- Anton Brandner ist Kreisbrandinspektor für Berchtesgaden, Bischofswiesen, Marktschellenberg, Ramsau und Schönau am Königssee. Außerdem betreut er weiterhin den Fachbereich Ausbildung.
Kreisbrandmeister
- Christian Burr wurde zum Kreisbrandmeister für das Gebiet Freilassing, Laufen, Saaldorf und Surheim bestellt. Er kümmert sich weiter um die Jugendarbeit und ist in der Modularen Truppausbildung aktiv.
- Markus Wallner ist Kreisbrandmeister für Ainring, Neukirchen, Oberteisendorf, Teisendorf und Weildorf. Er wird im Fachbereich Atemschutz tätig sein.
- Johannes Baumgartner ist als Kreisbrandmeister für Anger, Aufham und Piding verantwortlich. Er wird im fachlichen Bereich die Ausbildung zur Absturzsicherung übernehmen und die Abschnittsführungsstellen betreuen.
- Andreas Schubert wurde als Kreisbrandmeister für Bad Reichenhall, Bayerisch Gmain, Schneizlreuth und Weißbach bestellt. Er wird auch den Fachbereich Gefahrgut übernehmen.
- Harald Pirker bleibt weiterhin Kreisbrandmeister für Bischofswiesen und Ramsau. Er betreut zudem die Schiedsrichter auf Kreisebene.
- Sebastian Walch ist nun Kreisbrandmeister für den Bereich der Feuerwehren Berchtesgaden, Königssee, Marktschellenberg und Schönau. Er kümmert sich gemeinsam mit Christian Burr um die Jugendarbeit und die Modulare Truppausbildung.
Fach-Kreisbrandmeister
- Stefan Landauer bleibt Kreisbrandmeister für Information und Kommunikation und ist damit zugleich das jüngste aber auch das dienstälteste Mitglied der Kreisbrandinspektion. Er übte dieses Amt bereits unter den ehemaligen Kreisbrandräten Sepp Kaltner und Rudi Zeif aus.
- Thomas Pfnür wurde als neuer Kreisbrandmeister für „digitales und inneren Dienst“ bestellt.
Ehrungen für langjähriges Engagement
Im Anschluss an die Amtsübergabe überreichten Landrat Kern und Kreisbrandrat Brandl mehrere Ehrungen im Namen des Landkreises beziehungsweise des Kreisfeuerwehrverbands:
Für sein langjähriges ehrenamtliches Engagement für das Feuerwehrwesen im Berchtesgadener Land konnte Landrat Kern Josef Kaltner nun offiziell zum Ehrenkreisbrandrat ernennen. Der Kreisausschuss hat der Ernennung bereits im April einstimmig zugestimmt. „In Deine Amtszeit fielen einige große Herausforderungen, darunter die Schneekatastrophe 2019 und das Hochwasser 2021. In diesen schwierigen Zeiten hast Du mit Besonnenheit, Kompetenz und ausgeprägtem Führungsgeschick gehandelt“, betonte Kern in seiner Laudatio. „Mit der Ernennung zum Ehrenkreisbrandrat möchten wir Deine Verdienste würdigen und Dir unsere Anerkennung aussprechen. Wir freuen uns, dass Du dem Landkreis im Bereich der Psychosozialen Notfallversorgung (PSNV-E) weiterhin erhalten bleibst und hier Dein wertvolles Wissen und Deine Erfahrung einbringen wirst.“
Die Ernennung zum Ehrenkreisbrandrat blieb nicht die einzige Auszeichnung für Kaltner an diesem Abend. Als Kreisbrandrat und Verbandsvorsitzender des Kreisfeuerwehrverbands durfte Brandl ihn zum Ehrenvorsitzenden des Kreisfeuerwehrverbands Berchtesgadener Land ernennen und ihm zudem das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands in Gold überreichen.
Besondere Auszeichnungen gingen auch an Manfred Dufter, der zwölf Jahre als Kreisbrandmeister für Marktschellenberg, Berchtesgaden und Schönau am Königssee tätig war. Davor war er weitere zwölf Jahre lang Kommandant der Feuerwehr Marktschellenberg. Besonders engagiert war Dufter im Bereich der Modularen Truppausbildung, also der Grundausbildung der Feuerwehrdienstleistenden. Rund 1.200 Frauen und Männer haben ihre Ausbildung unter seiner Leitung durchlaufen. Für seinen Einsatz würdigte ihn Landrat Bernhard Kern im Namen des Landkreises mit der Ernennung zum Ehrenkreisbrandmeister. Auch diese Ehrung hat der Kreisausschuss im April einstimmig beschlossen. „Dein großer Erfahrungsschatz, gepaart mit Deiner ruhigen Art, waren bei vielen Großschadenslagen von unschätzbarem Wert. Lieber Manfred, für Dein Engagement und Deine Verdienste um das Feuerwehrwesen im Berchtesgadener Land danke ich Dir im Namen der gesamten Bevölkerung“, so Kern bei der Übergabe der Urkunde. Auch für Dufter blieb dies nicht die einzige Auszeichnung: Brandl überreichte ihm an diesem Abend das Deutsche Feuerwehr-Ehrenkreuz in Silber.
Ebenfalls aus der Kreisbrandinspektion ausgeschieden ist Andreas Gabriel, der unter anderem 24 Jahre lang Kommandant und Stadtbrandinspektor der Stadt Bad Reichenhall und bestellter Örtlicher Einsatzleiter war. Zuletzt war Gabriel ein Jahr lang als Kreisbrandinspektor der neu geschaffenen Inspektion Mitte tätig. „Insgesamt hast du 31 Jahre überwiegend für den Katastrophenschutz des Landkreises gearbeitet“, fasste Kern in seinem Dank für die geleistete Arbeit und das langjährige Engagement zusammen. Brandl konnte Gabriel anschließend zum Ehrenmitglied des Kreisfeuerwehrverbands ernennen und ihm außerdem das Ehrenkreuz des Kreisfeuerwehrverbands in Gold überreichen.
Auch zwei weitere verdiente Mitglieder der Kreisbrandinspektion dufte Landrat Kern verabschieden. Thomas Fritsch war seit 2015 als Fach-Kreisbrandmeister für Ausbildung tätig. „Sie haben nicht nur organisatorisch, sondern auch als Ausbilder selbst Verantwortung übernommen und in der Modularen Truppausbildung den Feuerwehrnachwuchs unterrichtet“, würdigte Kern die geleistete Arbeit. Martin Waldhutter, der seit 2023 als Fach-Kreisbrandmeister für den Bereich Katastrophenschutz tätig war, dankte der Landrat in Abwesenheit für seinen Einsatz: „Deine Expertise und dein Engagement haben die Einsatzfähigkeit der Feuerwehren im Landkreis weiter verbessert.“
Abschließend überreichte Landrat Kern gemeinsam mit Kaltner und Brandl noch Blumensträuße an die Ehefrauen des alten sowie des neuen Kreisbrandrats. Der Dank an Doris Kaltner und Sonja Brandl ging auch stellvertretend an alle Partnerinnen und Partner der Feuerwehrleute, dafür, dass sie ihnen stets den Rücken freihalten und sie in ihrem Ehrenamt unterstützen.
Text und Fotos: Landratsamt Berchtesgadener Land